Mit dieser Motorjacht war nicht beabsichtigt, mit viel Getöse an der Strandpromenade vorbei zu hecheln. Sondern sie soll Bummelfahrten auf den Kanälen und Flüssen und für gelegentliche Atlantik-Überquerungen dienen. Damit war die Zielsetzung in der Form klar definiert: Rundspant, grosse Breite, scharfes Vorschiff, relativ hohe Verdrängung, grosse Brennstoff-Tankinhalte, sehr gute Stabilität, seegangsfreundlich, hohe Wohnlichkeit. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 15 kn ausgelegt. Die Höhe ist wegen der Brücken begrenzt.Der vorliegende Entwurf entspricht diesen Bedingungen. Er wurde gemeinsam mit dem Auftraggeber erarbeitet. Der Rumpf wurde aus einer seewasserbeständigen Aluminumlegierung gebaut. Der Spiegel enthält eine bequeme Badeplattform mit Treppe. Auf dem Vordeck ist vor dem Aufbau ein Wellenbrecher angeordnet. Der Aufbau ist mit heute zwar unüblichen, aber praktischen nach vorn geneigten Fenstern versehen. Der seitliche Umgang ist relativ schmal, weil im Aufbau ein grosser Salon gewünscht war. Auf der Flybridge ist viel Platz für einen kleinen Kran, einen Steuerstand und dem umlegbaren Geräteträger. Der Kran liegt während der Fahrt auf dem Deck und kann hydraulisch bewegt werden.
Im Aufbau befinden sich Salon, Pantry und Steuerhaus mit Kartentisch. Unter Deck sind die Schlafräume: Eigner, Gäste und Kinder. Grosszügige Sanitäranlagen (WC und Dusche getrennt), ein Proviantkühlraum, und die Vorpiek. Der Motor, 2 Generatoren, Hydraulikpumpe, Heizung, Druckwasseranlage, Batteriebank, Schalttafel, Ventilbank für alle Pumpen, Frischwasserbereiter und 2 Brennstoff-Tanks sind im Motorraum ganz hinten angeordnet. Der Motorraum wird über mit bis zur Flybridge reichenden Lüftern belüftet. Die unteren Räume sind über Viertel- und Halb-Wendeltreppen zugänglich. In der Bilge befinden sich die grossen Tanks für Brennstoff, Grauwasser, Fäkalien und Frischwasser. Im mittleren Teil der Bilge verlaufen alle Versorgungsleitungen, sie sind vom Gang aus jederzeit zugänglich. Die Aussenhaut ist mit den üblichen 40 mm dicken Isolierungen belegt und mit 4 mm Sperrholz abgedeckt. Alle Möbel bestehen aus Sapeli, seidenglanz lackiert und die Verschalungen einschließlich Decke aus Ahorn. Matt gebürstete Niro-Beschläge runden das Bild ab. Türfüllungen aus Rattan lassen eine ausreichende Belüftung zu. Pantry und Sanitärräume unterscheiden sich durch mehrfach, farblich abgesetzte Beschichtungen aus CORIAN. Der untere Fussboden aus 20 mm Sperrholz ist mit Auslegeware belegt, das Hauptdeck ist innen und aussen ein Teakdeck auf Sperrholz. Unter dem Fussboden verlaufen die Versorgungsstränge; sie sind über Luken zugänglich.
Die Decksbeschläge und die hydraulischen Winden bestehen aus Niro.